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[/ezcol_1half] [ezcol_1half_end]Calw-Stammheim. Mit Ouvertüren aus der Klassik, mehrsätzigen Werken zeitgenössischer Komponisten, bekannter Filmmusik sowie Musicals begeisterten mehr als 100 Musiker des Musikvereins Stammheim ihre Zuhörer. Annähernd 500 Menschen wohnten einem begeisternden Frühlingskonzert der Trachten- und Jugendkapelle des Traditionsvereins bei.[/ezcol_1half_end]
Der mit Überraschungen gespickte Abend war unterhaltsam und von hoher musikalischer Qualität geprägt. Die beiden Dirigenten Matthias Heldmayer (Jugend) und Michael Schanz (Trachtenkapelle) führten die Ensembles zu Höchstleistungen, die teilweise mit frenetischem Beifall belohnt wurden. Erfreut zeigte sich später Hans-Martin Dittus, Fachbereichsleiter für Bildung, Kultur und Tourismus bei der Stadt Calw. Auch, weil Calw “gleich drei dieser großen Orchester beheimatet”.
Dem Eröffnungswerk “Apertum” ließen 30 Jungmusiker das melodische “All glory told” folgen. Nach dieser beliebten Blockbuster-Komposition kündigte Sofia Fuchs, die den Jugendteil moderierte, einen jungen Mann an, der heuer erst sein zweites Frühjahrskonzert spielte. Dominik Müller traute sich als Solist vor das große Auditorium. Mit der traumhaften Interpretation von Peter Leitners “My Dream” heimste er ebenso starken Beifall ein wie Lisa Hakenjos. Diese gab mit ihrem Dudelsack Michael Sweeneys “Celtic Farewell” die typisch keltische Note.
Demnächst beim “Wertungsspielen in der Höchststufe” dabei
Die Vorsitzende Stefanie Hammann wies mit einer berechtigten Prise Stolz darauf hin, dass sich die Trachtenkapelle demnächst beim “Wertungsspielen in der Höchststufe” einer fachkundigen Jury stellen werde. In Altensteig, wo dieser Contest stattfindet, wolle man abermals einen Spitzenplatz erreichen. In der Folge des Frühlingskonzertes bewiesen die 75 Teilnehmer des mit allen Instrumenten ausgestatteten sinfonischen Blasmusik-Orchesters, dass man guten Mutes nach Altensteig fahren kann. Anmoderiert von Tina Kovacs regten die leidenschaftlich Musizierenden die Fantasie der Zuhörenden an. Aus den Klängen heraus entstanden beeindruckende Bilder zu “K2 – Pictures of a mountain”. Freudige Erlebnisse, wie das Erreichen des Gipfels, aber auch traurige Geschichten wurden durch Harmonien, Dramaturgien und miteinander korrespondierende Intonationen eindrucksvoll dargestellt. Mit seinen “Satiric Dances” verarbeitete der Komponist Dello Jojo Komödienstoffe von Aristophanes (445 vor Christus). Die Stammheimer wechselten hierin vom langsamen Liedsatz in das typische Allegro spumante, wobei die Flöte als Soloinstrument bestechen konnte. Die drei kontrastreichen Sätze des Stückes entführten so das Publikum in die ihm eigene, antike Welt.
Dem amerikanischen Nationalmarsch “Unter dem Sternenbanner” (John Philip Sousa) folgte die Feiermelodie anlässlich der Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv 1880. Mit der “Funiculi – Funicula Rhapsody” begeisterte man ob des höchsten Schwierigkeitsgrades. Die stetigen Taktwechsel schufen die einzigartige Lebendigkeit des damaligen italienischen Lebensgefühls. Übrigens: Mit diesem (schwierigen) Werk wird man sich demnächst in Altensteig mit den Besten messen. Wie auf weichen Tatzen schlichen dann die Katzen imaginär auf der Bühne hin und her. Das Orchester bewegte sich konzertant wie ein Vierpföter zum “Blues for a killed cat”. Auf diesen wundervollen Ohrenschmaus folgte ein Nächster. Man fühlte sich “Wie im Himmel”. Ute Schumacher sang den Solopart aus “Gabriellas Sang”; mittlerweile zum Welthit mutiert. Dann kamen die Rockfans im Saal auf ihre Kosten. Die Legende Led Zeppelin lebte neu auf. Der britischen Rockband aus den 1970er-Jahren wurde mit einem Medley aus “Rock ’n’ Roll”, dem “Immigrant Song”, “Kashmir” und dem unsterblichen “Stairway to heaven” ein Stammheimer Denkmal gesetzt. Die rockigen Rhythmen der Schlagwerker und die eigens eingeflochtenen Gitarrenriffe des Gastes Rul Schaub sorgten für das besondere Led-Zeppelin-Feeling samt den damaligen Helden Jimmy Page (Gitarre) und Robert Plant. Dessen unvergleichliche (hohe) Stimme samt Melodienläufe wurden treffend authentisch durch die Instrumente dargestellt.
Seit über 140 Jahren ist der Musikverein in Stammheim fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Ort.
Vorstandsfrau Hammann wies auf die nachhaltige Jugendarbeit hin. Dabei stünde für die Förderung des Gemeinschaftsgefühls die einheitliche Tracht. Denn für einen Jungmusiker stelle die erste eigene Tracht einen großen Schritt dar. Deswegen wurde mit Hilfe der Vereinigten Volksbanken das Projekt “Höchste Zeit für neue Trachten” gestartet. Hammann warb: Bis zum 12. Mai könne man sich diesem Crowfunding anschließen.
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