Während die Sportfreunde auf der ganzen Welt sehnlichst auf den Beginn der Olympiade in Rio de Janeiro warten, haben die Stammheimer ihre schon hinter sich. Im Rahmen des Fleckenfestes (wir berichteten) traten nämlich Vertreter von elf Vereinen und weiteren Gruppen bei der Maurich-Olympiade gegeneinander an. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Geschicklichkeit waren gefragt. Der unkonventionelle Wettkampf war ein Spektakel ohnegleichen.Hunderte drängten sich um den Ort des Geschehens. Während die Akteure hoch motiviert ans Werk gingen, war so mancher Fan so richtig “aus dem Häuschen”. Laute Zu- und Anfeuerungsrufe schallten über den Platz.
In vier Disziplinen mit ganz unterschiedlichen Anforderungen wurde gekämpft. Es begann mit einem Geschicklichkeitsspiel, bei dem es auch um Geschwindigkeit ging. Mit möglichst kräftigem Pusten, aber auch mit den Fingern von außen, musste ein Tischtennisball durch einen Feuerwehrschlauch gebracht werden. Bei einem Spiel mit einem echten Bagger musste mit Hilfe eines Drahtes am Schwenkarm möglichst schnell ein bestimmtes Muster umfahren werden. Weiter ging es mit einem Nagelwettbewerb. Hier galt es, fünf Drahtstifte schnell in einen Balken zu schlagen. Und schließlich war da noch eine Kraftprobe. Dabei musste ein schwerer Bierkrug möglichst lange mit einem ausgestreckten Arm waagrecht gehalten werden. Nach zähem Ringen hatte sich das Team “Bauwagen” durchgesetzt, gefolgt von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Hundesportverein Stammheim. Neben begeisterten Beifall gab es für die Sieger eine Urkunde und einen Pokal.
Jeder weiß, was die Olympiade ist. Doch was bedeutet eigentlich “Maurich”? Manche Einwohner wissen gar nichts darüber. Andere glauben, es sei ein Spitzname für die Stammheimer.
Und das stimmt auch, wie der Heimatgeschichtler Horst Roller bestätigt. “Maurich bedeutet Morchel. Nach einem Bericht in einer alten Oberamtsbeschreibung verkauften früher Stammheimer oft ihre im Wald gesammelten Pilze auf dem Calwer Markt”, so Roller. So sei der Begriff von wenigen Pilzanbietern schließlich im Volksmund auf ganz Stammheim übertragen worden. Die heutigen Bewohner des Höhenstadtteils haben sich inzwischen mit dem ulkigen Spitznamen identifiziert und finden ihn ganz lustig.